Der Mercedes-Benz-Dieselskandal
Nicht nur die Autohersteller im VW-Konzern haben ihre Dieselfahrzeuge mit Manipulationssoftware versehen. In den vergangenen Jahren hat sich herausgestellt, dass auch Mercedes-Benz in den Abgasskandal verwickelt ist. Mercedes-Benz hat bereits mehrere seiner Dieselmodelle im Zusammenhang mit dem Abgaskontrollsystem zurückgerufen. Als zuständige Überwachungsbehörde hat das Kraftfahrt-Bundesamt wiederholt angeordnet, dass Mercedes-Benz Dieselfahrzeuge zurückruft und Maßnahmen trifft, um die mit dem Abgaskontrollsystem verbundenen Probleme zu beseitigen.
“Offenbar haben wir es hier mit einem industrieweiten Problem zu tun. Es ist ein breiter Ansatz erforderlich, um eine angemessene Lösung zu erreichen. Wir würden natürlich eine Lösung bevorzugen, bei der wir nicht gerichtlich vorgehen müssten. Aber falls erforderlich, beantragen wir in den Niederlanden gerichtlich, dass Dieselbesitzern das Recht zugesprochen wird, ihr Dieselfahrzeug beim Händler zurückzugeben – mangelhaftes Produkt, Geld zurück –, und dass die betreffenden Autobesitzer für den durch die Autohersteller erlittenen Schaden entschädigt werden.”
- Guido van Woerkom
Der Einsatz von Manipulationssoftware ist unzulässig
Der Einsatz von Manipulationssoftware zur Umgehung der Vorschriften ist unzulässig. Im Dezember 2020 hat der Europäische Gerichtshof festgestellt, dass die Behauptung der Autohersteller, die Manipulationssoftware sei notwendig, um den Motor zu schonen, nicht gerechtfertigt ist. Autohersteller, die zu diesem Zweck Manipulationssoftware in ihren Fahrzeugen einsetzen, verstoßen gegen EU‑Recht.
“Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs ist ein wichtiger Meilenstein. VW hat immer betont, dass die eingebaute Manipulationssoftware nicht verboten sei, da sie dazu diene, den Motor vor Verschleiß zu schützen. Der Gerichtshof hat festgestellt, dass dies kein gültiges Argument ist. Fahrzeughersteller, die aus solchen Gründen Manipulationssoftware in Autos installieren, verletzen EU‑Recht.”
– Guido van Woerkom
Gemeinsam sind wir stark!
Wir vertrauen auf die Kraft des gemeinsamen Vorgehens. Indem wir die europäischen Verbraucher und ihre Interessen zusammenführen, erhöhen wir die Chance, dass die Betroffenen angemessen entschädigt werden. Unser wichtigstes Ziel besteht darin, dafür zu sorgen, dass die negativen Auswirkungen des Dieselskandals nicht zulasten des Verbrauchers gehen.
Wie hilft mir Stichting Car Claim?
Im Dezember 2020 haben wir in den Niederlanden in Vertretung der geschädigten niederländischen Fahrzeugbesitzer gerichtliche Schritte gegen Mercedes-Benz (und involvierte Unternehmen) eingeleitet. Möglicherweise werden auch nicht-niederländische Fahrzeugbesitzer an diesem Verfahren gegen Mercedes-Benz teilnehmen können. Über diese Frage muss das Gericht noch entscheiden. Dessen ungeachtet setzt Stichting Car Claim alles daran, auch die Interessen nicht‑niederländischer Fahrzeugbesitzer außerhalb des Gerichtssaals zu vertreten. Wir leisten immer wieder Beiträge in der öffentlichen Diskussion, zum Beispiel auch im Europäischen Parlament. Ferner dokumentieren wir persönliche Erfahrungen geschädigter Dieselfahrzeugbesitzer und bringen diese in unsere Gespräche mit den verschiedenen Interessenvertretungen mit ein. Wir möchten zeigen, dass der Abgasskandal enorme Auswirkungen auf Fahrzeugbesitzer in Europa hat. Unser Ziel ist, die Probleme zu lösen, mit denen Millionen von Autobesitzern wegen des Einsatzes von Manipulationssoftware täglich konfrontiert sind.
Für nicht‑niederländische Fahrzeugbesitzer, die ebenfalls gegen Mercedes-Benz klagen möchten, arbeiten wir mit verschiedenen Partnern in Europa zusammen, unter anderem in Deutschland. Leben Sie außerhalb der Niederlande? Möchten Sie mehr über Ihre Möglichkeiten erfahren? Senden Sie uns eine E-Mail. Wir bringen Sie dann mit einem unserer Partner in Ihrem Land in Kontakt.
Frequently Asked Question - Mercedes-Benz
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Nachforschungen
Stichting Car Claim hat geraume Zeit das Verhalten des Mercedes-Benz-Konzerns beobachtet. In den Jahren nach dem Bekanntwerden des Abgasskandals im September 2015 führten verschiedene Behörden in EU‑Mitgliedsstaaten, Umweltschutzorganisationen, gerichtlich bestellte Fachleute, Verbraucherorganisationen und andere unabhängige Nonprofit‑Organisationen Untersuchungen und Tests mit Dieselfahrzeugen verschiedener, auf dem europäischen Markt befindlicher Marken durch.
Die Ergebnisse dieser laufenden Untersuchungen und Tests sind schockierend. Sie zeigen, dass der Skandal mit der VW‑Baureihe EA 189 die Spitze des Eisbergs war. Tatsächlich manipulieren verschiedene Autohersteller auf dem europäischen Markt systematisch die Abgasreinigungssysteme ihrer Automobile. Sie bedienen sich dabei verschiedener unzulässiger Manipulationsinstrumente, um einen Vorteil zu erzielen. Dies geht häufig zulasten der Autobesitzer. Die bereits erwähnten Untersuchungen und Tests zeigen, dass Mercedes-Benz verschiedene Typen von Manipulationssoftware einsetzt, um die Effektivität von Abgaskontrollsystemen im Realbetrieb auf der Straße zu steuern.
Die Untersuchungen und Tests haben ferner ergeben, dass viele Dieselfahrzeuge von Mercedes-Benz die EU‑Abgasnormen im Realbetrieb nicht erfüllen. Bei den Euro‑5‑Normen dürfen Dieselfahrzeuge nicht mehr als 180 mg NOx pro Kilometer ausstoßen. Bei den Euro‑6‑Normen dürfen Dieselfahrzeuge nicht mehr als 80 mg NOx pro Kilometer ausstoßen. Die betreffenden Dieselfahrzeuge von Mercedes-Benz stoßen erheblich mehr NOx aus als nach den europäischen Normen zulässig.
Verfahren
Das Gericht hat festgestellt, dass der Einsatz von Instrumenten, die die Wirkung von Abgaskontrollsystemen in Automobilen reduzieren, in fast allen Fällen unzulässig ist. Darüber hinaus müssen Fahrzeuge die gesetzlich festgelegten Grenzwerte im Realbetrieb einhalten.
Die betreffenden Dieselfahrzeuge von Mercedes-Benz erfüllen nicht die Anforderungen und verstoßen deshalb gegen die Rechtsvorschriften. Stichting Car Claim forderte Mercedes-Benz im Sommer 2020 schriftlich auf, sich seiner Verantwortung zu stellen. Ferner hat Stichting Car Claim Mercedes-Benz zu Gesprächen eingeladen, in denen eine Lösung für die geschädigten Autobesitzer gefunden werden sollte. Mercedes-Benz antwortete nicht auf dieses Gesprächsangebot. Am 30. Dezember 2020 hat Stichting Car Claim im Rahmen eines Sammelklageverfahrens schließlich Klage gegen Mercedes-Benz erhoben.
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Stichting Car Claim möchte erreichen, dass Mercedes-Benz die betroffenen Dieselfahrzeuge (die von europäischen Betroffenen gekauft oder geleast wurden) zurückruft. Ferner möchten wir erreichen, dass Mercedes-Benz sicherstellt, dass diese Fahrzeuge im Realbetrieb auf der Straße die Abgasnormen der EU und der jeweiligen Mitgliedsstaaten erfüllen. Mercedes-Benz soll darüber hinaus sicherstellen und gewährleisten, dass die Maßnahmen, die getroffen wurden, um die betroffenen Dieselfahrzeuge auf die geltenden Rechtsvorschriften abzustimmen, keine nachteilige Auswirkung auf die Fahrzeuge oder deren Betrieb haben.
Ist es nicht möglich, die betroffenen Dieselfahrzeuge angemessen und vollständig zu reparieren und sicherzustellen, dass die Reparaturmaßnahmen keine nachteilige Auswirkung haben? Dann möchte Stichting Car Claim erreichen, dass die betroffenen europäischen Autobesitzer die Möglichkeit erhalten, ihr Dieselfahrzeug gegen (vollständige) Erstattung des Kaufpreises an Mercedes-Benz oder einen Vertragshändler von Mercedes-Benz zurückzugeben. In dem Falle, dass Autobesitzer aus irgendeinem Grund ihr Dieselfahrzeug nicht an Mercedes-Benz oder einen Vertragshändler von Mercedes-Benz zurückgeben möchten, sollen diese Autobesitzer Schadenersatz erhalten.
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Sie sind teilnahmeberechtigt, wenn:
- Sie ein (ehemaliger) Eigentümer, Leasingnehmer oder Flottenbetreiber eines der unten aufgeführten Dieselmodelle sind;
- Ihr Dieselfahrzeug eine Euro‑5‑ oder Euro‑6‑Typengenehmigung hat; und
- Ihr Dieselfahrzeug in der Zeit zwischen dem 1. Januar 2009 und Ende 2019 hergestellt worden ist.
Möchten Sie am Sammelklageverfahren gegen Mercedes-Benz teilnehmen? Senden Sie dann bitte eine E‑Mail an info@stichtingcarclaim.com und machen Sie bitte folgende Angaben:
- Fahrzeugmodell
- Baujahr
- Fahrzeug‑Identifizierungsnummer und/oder Kennzeichen (auf Ihrer Zulassungsbescheinigung)
- E‑Mail‑Adresse
- Telefonnummer
Sie werden so rasch wie möglich eine Mitteilung bezüglich Ihrer Anmeldung erhalten und über die Frage, ob Sie berechtigt sind, einen möglichen Ausgleich zu erhalten.
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Nach den von Stichting Car Claim durchgeführten Untersuchungen sind derzeit mindestens die folgenden Dieselmodelle von Mercedes-Benz vom Abgasskandal betroffen:
A‑Klasse (2009-2019), B‑Klasse (2009-2019), C‑Klasse (2009-2019), CLA (2009-2019), CITAN (2009-2019), GLA (2009-2019), CLS (2009-2019), E‑Klasse (2009-2019), G‑Klasse (2009-2019), GLC (2009-2019), GLE (2009-2019), GLK (2009-2019), GLS 350D (2009-2019), M‑Klasse (2009-2019), ML (2009-2019), S‑Klasse (2009-2019), SLK (2009-2019), SPRINTER (2009-2019), V‑Klasse (2009-2019), VITO (2009-2019).
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